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till 2022

Der Tag der Informatiklehrerinnen und -lehrer in Niedersachsen und Bremen (till 2022) fand am 3. März 2022 an der Leibniz Universität Hannover bzw. virtuell statt.

Das Pflichtfach Informatik naht, Aufbruchsstimmung liegt in der Luft. Dies bringt jedoch gerade unter Lehrkräften einige Herausforderungen mit sich. Nach einigen Jahren Pause nahm sich der „till“-Neustart am 03.03.22 der Aufgabe an, für alle Lehrkräfte ein Ort des Austauschs, Netzwerks und der Fortbildung zu sein, die Informatik unterrichten (wollen oder müssen) oder sich generell für Informatikunterricht interessieren.

Gerade mit Blick auf all die neuen, fachfremden Kolleginnen und Kollegen, die zunehmend in diesem Fach eingesetzt werden, aber auch für „alte Hasen“ bot die Fachgruppe „Informatische Bildung in Niedersachsen und Bremen“ der Gesellschaft für Informatik e.V. wieder zahlreiche Workshops für Sek I, Sek II und BBS sowie viel Raum für den Austausch an. Im Hauptvortrag am Mittag wurden mögliche Themenvorschläge anhand von Beispielen für das Pflichtfach in Klasse 9 und 10 erläutert.

Gruppenfoto

Programm

08:30 Uhr Eintreffen (Zugang zum virtuellen Conference-Center, informelles Get-Together, Technikeinführung)

09:00 Uhr Beginn der Tagung und Morgenplenum (Raum Ada)

  • Begrüßung: Prof. Dr. Johannes Krugel, Leibniz Universität Hannover
  • Grußwort: Prof. Dr. Julia Gillen, Vizepräsidentin der Leibniz Universität Hannover für Lehre und Studium sowie
  • Grußwort: Stefan Muhle, Staatssekretär für Digitalisierung im Nds. Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung
  • Hauptvortrag: Big Data, Datenwissenschaften und Data Literacy: Wo sind wir und was hält uns auf? (Prof. Dr. Ziawasch Abedjan)

10:00 Uhr Pause (Foyer)

10:30 Uhr Workshops (Kurzübersicht und Details siehe unten)

12:00 Uhr Mittagspause, darin:

  • 12:30 Uhr Sitzung der Fachgruppe der GI "Informatische Bildung in Niedersachen und Bremen (ibnb)" (Raum Joan und  BBB-Raum siehe Fachgrupeneinladung)

13:30 Uhr Mittagsplenum (Raum Ada und Livestream)

  • Einführung (Prof. Dr. Ira Diethelm, GI-Präsidium und Universität Oldenburg)
  • Grußwort des Nds. Kultusministers Grant-Hendrik Tonne
  • Hauptvortrag: Vorschlag für eine Themenauswahl für das Pflichtfach Informatik an Beispielen erklärt (Ylva Brandt, Dr. Annika Eickhoff-Schachtebeck, Prof. Dr. Kerstin Strecker)

15:00 Uhr Pause

15:30 Uhr Workshops (Kurzübersicht und Details siehe unten)

17:00 Uhr Ende der Veranstaltung und informeller Ausklang im Foyer

Hauptbeiträge

Hauptbeitrag 1: Big Data, Datenwissenschaften und Data Literacy: Wo sind wir und was hält uns auf?

Prof. Dr. Ziawasch Abedjan, FG Datenbanken und Informationssysteme, Leibniz Universität Hannover

Daten werden in einem unüberschaubaren Tempo produziert. Gleichzeitig besteht ein unersättliches Interesse daran, solche Daten für Anwendungsfälle zu nutzen, die alle erdenklichen Lebensbereiche, einschließlich Gesundheit, Klima, Wirtschaft und Unterhaltung, umfassen. Neben den neuartigen soziotechnischen Herausforderungen, die datengesteuerte Innovationen umgeben, gibt es noch offene Herausforderungen bei der Datenverarbeitung, die die Nutzbarkeit datengesteuerter Anwendungen erschweren. Die Überwindung der Heterogenität von Daten in Bezug auf Syntax und Semantik, um verschiedene Quellen für ein gemeinsames Ziel zu kombinieren ist eines dieser Herausforderungen. Gleichermaßen ist die Qualität solcher Daten von zentraler Bedeutung. In diesem Vortrag soll der Stand der Technik hinsichtlich ihrer Mächtigkeit zur Verwertung großer Datenmengen kurz vorgestellt werden. Darüber hinaus sollen weiterführende technische und gesellschaftliche Herausforderungen hinsichtlich der verantwortungsbewussten Verwertung dieser Daten thematisiert werden. 

Material: Vortragsfolien

Links: Buch Computational and Inferential Thinking: The Foundations of Data Science, Das Datenportal für Deutschland, Kaggle

Hauptbeitrag 2: Vorschlag für eine Themenauswahl für das Pflichtfach Informatik an Beispielen erklärt

Ylva Brandt, Gymnasium Burgdorf
Dr. Annika Eickhoff-Schachtebeck, Humboldt Gymnasium Gifhorn und
Prof. Dr. Kerstin Strecker, Uni Göttingen

Mit der Einführung des Pflichtfaches Informatik stehen Schulen vor der Herausforderung, schuleigene Arbeitspläne für das Fach Informatik zu erstellen, die dem Bildungsauftrag von Schule gerecht werden. Wie kann das Fach Informatik möglichst viel zur Allgemeinbildung beitragen? Wie können Problemlösefähigkeiten und Kreativität im Informatikunterricht gefördert werden und so zur Mündigkeit der Lernenden beitragen? Im Vortrag werden Grundgedanken für die Auswahl an Kompetenzen für das Pflichtfach Informatik vorgestellt sowie eine mögliche Auswahl an Themen anhand von konkreten, praxiserprobten Beispielen erklärt.

Material: Vortragsfolien, Tabelle des Entwurfs der Themen und Reihung, Link zu den Unterrichtsbeispielen

Workshops (Kurzübersicht)

Nr.Referent*innen und TitelSchulformRäume und Hinweise
01entfällt  
02Mit IT2School grundlegende Konzepte der Informatik im Unterricht vermitteln (Dr. Nils Pancratz)(GS) / Sek Inur vormittags, Raum "Constanze"
03Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen als Themen im Informatikunterricht (Anatolij Fandrich)Sek Inur nachmittags, Raum "Constanze"
04Implementierung eines interaktiven Adventskalenders als arbeitsteiliges Projekt einer ganzen Lerngruppe (Dr. Annika Eickhoff-Schachtebeck)Sek Inur vormittags, Raum "Frances"
05Informatik erlebbar machen mit dem kleinen Roboter BOB3 (Katja Bach)Sek Ivor- und nachmittags, Raum "Rozsa"
06Gendersensitiver Informatikunterricht (Prof. Dr. Bernadette Spieler)allenur vormittags, Raum "Barbara"
07InstaHub: Lerne Datenbanken und Datenschutz mit deinem eigenen sozialen Netzwerk! (Julian Dorn)9./10. Klasse / Sek IInur nachmittags, Raum "Frances"
08Eine Unterrichtssequenz zum Einstieg in das Themengebiet Neuronale Netze (Prof. Dr. Kerstin Strecker)Sek I / IIvor- und nachmittags, Raum "Joan"
09Programmier-Projekte rund um das Thema Bearbeitung und Manipulation von Bildern (Ylva Brandt)Sek IIvor- und nachmittags, Raum "Shafi"
10TechColleges – Einsatz von Robotern mit  Raspberry-Pi-Steuerung im Unterricht (Dr. Thomas Jambor)Sek II / BBSvor- und nachmittags, Raum "Margaret"
11Informatik an Beruflichen Gymnasien - Neuausrichtung eines "Pflichtfachs" mit langer Tradition (Marc Hannappel)BBSvor- und nachmittags, Raum "Wendy"
12Mögliche unterrichtliche Umsetzungen eines Lerngebiets Programmierung und Implementierung an beruflichen Gymnasien (Dr. Meinhard Kloke)BBSvor- und nachmittags, Raum "Grace"

 

Workshops (Details)

Nr.Referent*innen und TitelSchulformBeschreibung
01entfällt  
02Mit IT2School grundlegende Konzepte der Informatik im Unterricht vermitteln (Dr. Nils Pancratz)(GS) / Sek IÜber die Materialien des Bildungsprojekts IT2School der Wissensfabrik wurden in den letzten Jahren zahlreiche Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Klassen- und Altersstufen in formalen sowie non-formalen Settings an die vielfältigen Themen der Informatik herangeführt. Die umfangreiche Materialsammlung ist modulartig strukturiert, wobei sich die Module jeweils grundlegenden informatischen Themen wie Kommunikation, Programmierung, Vernetzung oder Modellierung annehmen. Das Projekt nimmt somit Informatik ganzheitlich in den Blick und eignet sich punktuell auch für den Einsatz im (in Niedersachsen nahenden) Pflichtfach Informatik. Im praxisorientierten Workshop können die teilnehmenden Lehrkräfte die Materialien explorieren und praktisch ausprobieren. Für jedes Modul werden Aufbau und zentrale Gestaltungsprinzipien skizziert. Die ausführlichen Arbeits- und Begleitmaterialien stehen zudem allen Interessierten frei und online unter it2school.de zur Verfügung.
03Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen als Themen im Informatikunterricht (Anatolij Fandrich)Sek I

Aus der wachsenden Bedeutung von Künstlicher Intelligenz (KI) und Maschinellem Lernen (ML) für die gesamte Breite der Gesellschaft resultiert die Herausforderung für den Informatikunterricht, sich auch mit den hinter diesen topaktuellen Themen liegenden Ideen und Prinzipien auseinanderzusetzen. In diesem Workshop haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, die im Rahmen einer Erweiterung des Bildungsprojekts IT2School um Module zu den Themen KI und ML entwickelten Materialien zu explorieren und praktisch auszuprobieren. Für jedes Modul werden Aufbau und zentrale Gestaltungsprinzipien skizziert. Er richtet sich damit an alle Lehrkräfte, die KI und ML – ob mit oder ohne Vorerfahrungen – selbst in ihrem Unterricht greifbar machen wollen. Die ausführlichen Arbeits- und Begleitmaterialien stehen zudem allen Interessierten frei und online unter it2school.de zur Verfügung.

04Implementierung eines interaktiven Adventskalenders als arbeitsteiliges Projekt einer ganzen Lerngruppe (Dr. Annika Eickhoff-Schachtebeck)Sek I

In diesem Workshop wird ein Beispiel für eine arbeitsteilige Gruppenarbeit vorgestellt und im Workshop erprobt: die Implementierung eines interaktiven Adventskalenders, bei der jede:r für ein Türchen zuständig ist.

Charakteristisch für die Unterrichtsidee ist, dass arbeitsteilig ein Gesamtprodukt einer ganzen Lerngruppe erstellt wird, zu dem jede einzelne Schülerin bzw. jeder einzelne Schüler einen individuellen Beitrag leistet. Die Grundidee des Adventskalenders ist dabei beliebig ersetzbar.

Verwendetes Werkzeug: Scratch 3.0

Bitte Notebook oder Tablet zur Programmierung mit Scratch 3.0 bereithalten.

05Informatik erlebbar machen mit dem kleinen Roboter BOB3 (Katja Bach)Sek IWie kann ein ansprechender Einstieg in die digitale Welt der Informatik gelingen?
Zusammen mit dem kleinen Roboter BOB3 lernen die Schülerinnen und Schüler
grundlegende Konzepte der Informatik und Funktionsweisen unserer digitalen Welt
kennen und verstehen. Sie lernen, wie Computer programmiert werden und welche
Methoden und Denkweisen sich hierzu anbieten. BOB3 bietet einen attraktiven
Anreiz, sich mit dieser Thematik zu befassen, er kann Freunde erkennen, seine
weissen Scheinwerfer einschalten, seine Augen in allen Farben blinken lassen, nah
und fern unterscheiden und einiges mehr.
Im Vortrag/Workshop werden zwei verschiedene Lernkonzepte mit passenden
Unterrichtsmaterialien vorgestellt, die sich an den Eckpunkten des KMK-
Strategiepapiers ‚Bildung in der digitalen Welt‘ orientieren. Die Lernmaterialien für
den Informatikunterricht in den Klassenstufen 5 und 6 bieten eine Scratch-basierte
Programmierumgebung und abgestimmte Lernkarten mit differenzierten Aufgaben.
Das Lernkonzept ab Klasse 7 bietet textuelle Programmierung mit digitalen
Mikrolerneinheiten und eine Arbeitsblattsammlung mit über 80 Aufgaben und
Lösungsvorschlägen. Wir programmieren Bob als Polizeiblinklicht, als
Eisbergdetektor, als Alarmanlage, als Einparkhilfe, zum Übermitteln von
Nachrichten oder auch als Freundschaftstester!
06Gendersensitiver Informatikunterricht (Prof. Dr. Bernadette Spieler)alle

Der Informatikunterricht an Schulen prägt die Vorstellungen der Schüler*innen von technischen Berufswelten und Studiengängen. Besonders in der Informatik ist der Partizipations-Unterschied zwischen den Geschlechtern groß. Viele dazu beitragende Faktoren, wie gesellschaftlich verankerte Stereotypen, das familiäre Umfeld oder Arbeitsmarktbedingungen, können Lehrpersonen nicht beeinflussen. Sie können jedoch durch geeignete Ansätze und Werkzeuge dazu beitragen speziell auch Mädchen für Informatik-Themen zu interessieren oder gar zu begeistern. Frau Prof. Dr. Bernadette Spieler beschäftigt sich in ihrer Forschung u.a. damit diese Vielfalt der Lernenden und ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen im Informatikunterricht mittels Sprache, Vorbildern und Unterrichtsmethoden gerecht zu werden. In diesem Workshops wird  mit verschiedenen interaktiven Beispielen und Aktivitäten ein ansprechender Einstieg in dieses Thema geboten, Wahrnehmungsmuster reflektiert sowie verschiedene Unterrichtsszenarien beleuchtet um das Fach für alle zu öffnen.

07InstaHub: Lerne Datenbanken und Datenschutz mit deinem eigenen sozialen Netzwerk! (Julian Dorn)9./10. Klasse / Sek II

Sie suchen eine Möglichkeit, den Lernbereich Datenbanken und Datenschutz spannend und unterhaltsam zu vermitteln? Dann ist InstaHub.org genau das Richtige für Sie!

Jede/r Schüler*in wird Datenbankadministrator für ein eigenes, voll funktionsfähiges soziales Netzwerk InstaHub. Das Themengebiet Datenbanken wird hier für die Schüler*innen in sehr motivierender Weise unterrichtet. Schwerpunkte sind SQL-Befehle und das Modellieren von Datenbanken. Datenschutz kann hier aus der Perspektive der Unternehmen betrachtet werden: InstaHub kann die Aktivitäten der Nutzer*innen überwachen und personalisierte (fiktive) Werbung schalten, die die Schüler*innen selbst erstellen.

InstaHub kann als Motivation in einer Doppelstunde oder als Rahmenbeispiel über ein ganzes Schulhalbjahr verwendet werden. InstaHub wurde 2017 mit dem Unterrichtspreis der Gesellschaft für Informatik und 2019 mit dem MINT-Innovationspreis der MNU ausgezeichnet.

Verschaffen Sie sich ganz ohne Anmeldung einen ersten Eindruck: https://instahub.org/

08Eine Unterrichtssequenz zum Einstieg in das Themengebiet Neuronale Netze (Prof. Dr. Kerstin Strecker)Sek I / IIIn dem Vortrag wird eine Unterrichtssequenz zum Einstieg in das
Themengebiet Neuronale Netze vorgeschlagen. Die Funktionsweise von
Perzeptren und kleinen mehrstufigen Neuronalen Netzen (auf der Basis
logischer Ausdrücke) wird von den Schülerinnen und Schülern erfahren und
selbst implementiert. Dabei werden die Netze so didaktisiert, dass keine
mathematischen Vorkenntnisse erforderlich sind und sie von den
Schülerinnen und Schülern mit der graphischen Sprache Scratch
implementiert werden können. Auf der anderen Seite ergibt sich trotz
didaktischer Reduktion ein Sinnbezug für die Schülerinnen und Schüler
durch die Anwendungsbeispiele. Ebenfalls ergibt sich durch die
Anwendungsbeispiele die Sinnhaftigkeit, sich überhaupt mit dem Konzept
der Neuronalen Netze zu beschäftigen. Es wird ebenfalls gezeigt, wie
sich eine Reflexion über Chancen und Risiken der Anwendung Neuronaler
Netze in der Praxis aus der Beschäftigung mit den informatischen
Inhalten der vorgestellten Unterrichtssequenz ergibt.
09Programmier-Projekte rund um das Thema Bearbeitung und Manipulation von Bildern (Ylva Brandt)Sek II

Projektphasen, in denen die Schüler*innen über einen längeren Zeitraum selbstständig an einem Thema arbeiten und ihre Kompetenzen im Bereich „Kreatives Schaffen und Problemlösen“ stärken, sind fester Bestandteil des Informatikunterrichts in der Qualifikationsphase. Im Rahmen des Workshops werden dafür geeignete Programmier-Projekte rund um das Thema Bearbeitung und Manipulation von Bildern vorgestellt. Die Projekte reichen von der Rekonstruktion ausgewählter Algorithmen, die den Funktionen eines Bildbearbeitungsprogramms zugrunde liegen bis hin zur Erstellung eines Mosaiks aus einem Portraitfoto.

Mithilfe der ausgearbeiteten Materialien, die auf der Webseite https://www.uni-goettingen.de/de/629176.html zur Verfügung stehen, können die Schüler:innen selbständig arbeiten und individuelle Schwerpunkte setzen.

Die Implementierung kann sowohl in der grafischen Programmiersprache Snap! als auch der textbasierten Programmiersprache Processing erfolgen. Für die Erprobungsphase sollte ein eigenes Notebook oder ähnliches mit der entsprechenden Software mitgebracht werden.

10TechColleges – Einsatz von Robotern mit  Raspberry-Pi-Steuerung im Unterricht (Dr. Thomas Jambor)Sek II / BBS

Roboter stellen eine motivierende und dadurch oft im Unterricht verwendete Möglichkeit dar, Inhalte aus dem Bereich der Informatik aber auch der Elektrotechnik anwendungsnah zu betrachten. Dabei gibt es laufende, fahrende, fliegende und schwimmend Roboter, welche je nach Interessen der Zielgruppe, Komplexität der Thematik und Schulbudget eingesetzt werden können. Bei ihrer Realisierung reicht das Spektrum von für die Lehre entwickelten, proprietären Systemen (z. B. LegoMindstorm, Nao Roboter) über für die Lehre angepasste Systeme (mechanische Arme mit für die Schule angepassten Entwicklungsumgebung) bis hin zu durch die Lehrkräfte selbst entwickelten Systemen, wobei hier oft Arduino- und Raspberry-Pi-Boards die Steuerung übernehmen. Der zeitliche Einarbeitungsaufwand, die Kosten und die Flexibilität bei dem Einsatz im Unterricht variiert zwischen den einzelnen Ansätze zum Teil enorm.

Im Zusammenarbeit mit einzelnen Schulen wurde in der Gruppe „Didaktik der Elektrotechnik und Informatik“ ein System entwickelt, welches möglichst flexibel und kostengünstig sowie mit geringen Einarbeitungsaufwand verbunden sein soll. Als Chassis des fahrenden Roboters wurde eine frei verfügbare Plattform verwendet, welche bereits für ca. 20,- € erhältlich ist. Einen ähnlichen Ansatz wurde bei der Wahl der Steuerung mit dem Raspberry-Pi verfolgt, wobei hier nicht nur die Kosten, sondern auch der flexible Einsatz auch ohne der Roboterplattform vordergründig war.

Im Rahmen des Workshops wird zunächst die Plattform vorgestellt und einfache Steuerprogramme erarbeitet. Anschließend wird der mögliche Einsatz im Unterricht mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert und die Erfahrungen ausgetauscht.
11Informatik an Beruflichen Gymnasien - Neuausrichtung eines "Pflichtfachs" mit langer Tradition (Marc Hannappel)BBS

Der Besuch eines beruflichen Gymnasiums führt unter Berücksichtigung eines Schwerpunkts - Gesundheit/Soziales, Technik oder Wirtschaft - nach einer erfolgreich absolvierten Abiturprüfung zur allg. Hochschulereife. Neben der Schwerpunktbildung zeichnen sich die beruflichen Gymnasien besonders durch das verbindlich mit 3 Unterrichtsstunden in die Stundentafel integrierte Profilfach "Informationsverarbeitung" (Begrifflichkeit Niedersachsen, KMK-Bezeichnung: Berufliche Informatik) aus. "Informatik für alle" Schülerinnen und Schüler ist in dieser Schulform Tradition. Durch eine Einbringungsverpflichtung von allen 4 Kursen der Oberstufe ist dieses Fach klar positioniert und eine tragende Säule aller beruflichen Gymnasien.

U. a. die Einführung eines verbindlichen Unterrichtsfachs "Informatik" bis zum Abschluss der Sekundarstufe I sowie die aus dem Jahr 2016 stammende Strategie der Kultusministerkonferenz für eine "Bildung in der digitalen Welt" führen in Niedersachsen zu einer Fortentwicklung der Unterrichtsinhalte in Beruflicher Informatik.

Der Vortrag gibt einen ersten Einblick in die angestrebte inhaltliche Neuausrichtung sowie die Ziele und Besonderheiten der Beruflichen Informatik.

12

Mögliche unterrichtliche Umsetzungen eines Lerngebiets Programmierung und Implementierung an beruflichen Gymnasien (Dr. Meinhard Kloke)

BBSIn den bisherigen und in den in Anhörung befindlichen niedersächsischen Rahmenrichtlinien für das Unterrichtsfach Informationsverarbeitung (Begrifflichkeit Niedersachsen; KMK-Bezeichnung: Berufliche Informatik) spielt die Algorithmierung und Programmierung eine wichtige Rolle. Im Rahmen des Vortrags sollen für die unterschiedlichen Beruflichen Gymnasien Gesundheit und Soziales, Technik sowie Wirtschaft beispielhafte Handlungssituationen mit möglichen Inhalten vorgestellt werden. Dieser Vortrag richtet sich insbesondere an Lehrkräfte im Bereich der Informationsverarbeitung, die bislang keine Algorithmierung und Programmierung unterrichtet haben.

 

Tagungsort, Anmeldung und Preise

Die Anmeldung erfolgte über die Webseite der Leibniz Universität Hannover.

Die Tagung findet in einem virtuellen Conference Center statt. Der Zugangslink dorthin wird wenige Tage vor der Tagung per Mail an die angemeldeten Teilnehmer*innen verschickt.

Anmeldeschluss war der 15. Februar 2022. Die Tagung ist mit ca. 200 Personen ausgebucht.

Der zweite Hauptvortrag mittags ist öffentlich. Der Streaming-Link findet sich oben im Programm auf dieser Webseite und kann ohne Anmeldung angesehen werden.

reguläre Teilnahmegebühr:  20€
ermäßige Teilnahmegebühr für GI-Mitglieder, assoziierte Mitglieder der Fachgruppe GI-ibnb, Studierende und Referendar:innen:15€